→zurück                     →Druckformat (pdf)

Robert Frost (1874 - 1963)


The Road Not Taken

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that passing there
Had worn them really about the same,

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I –
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.




Der Weg, den nicht ich nahm

Zwei Wege taten auf sich mir im Wald:
Wie gern ich wollte beide Wege gehn!
Unschlüssig mach am Scheideweg ich halt
und schau, so weit ich kann: Vom ersten bald
läßt Jungwuchs nur die Wegebiegung sehn.

Dann ich den zweiten nahm, genauso schön,
vielleicht war dieser auch die beßre Wahl:
Sein Gras voll Moos, es lud mich ein zum Gehn.
Mag sein, daß beide gleich benutzt aussehn,
nachdem ich diesen wählte dieses Mal.

Auf beiden jenen Morgen herbstlich lag
ein Blätterstrom, den kaum berührt ein Tritt:
Ich denk, dem andern bleibt ein andrer Tag!
Jedoch, weil Weg sich reiht an Weg, ich frag
mich zweifelnd, ob ich jemals komm zurück.

Ach, ich werd seufzen wohl gelegentlich,
wenn irgendwann Erinnerung erwacht:
Zwei Wege gab es da im Wald, und ich –
ich nahm den häufiger begangnen nicht,
und das den Unterschied hat ausgemacht!

Robert Frost, p. 1916