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To Toussaint l’Ouverture

Toussaint, the most unhappy man of men!
Whether the whistling Rustic tend his plough
Within thy hearing, or thy head be now
Pillowed in some deep dungeon’s earless den; –
O miserable Chieftain! where and when
Wilt thou find patience! Yet die not; do thou
Wear rather in thy bonds a cheerful brow:
Though fallen thyself, never to raise again,
Live and take comfort. Thou hast left behind
Powers that will work for thee; air, earth, and skies;
There’s not a breathing of the common wind
That will forget thee; thou hast great allies;
Thy friends are exultations, agonies,
And love, and man’s unconquerable mind.

An Toussaint l’Ouverture

Toussaint, Dein Unglück geht uns allen nahe!
Ob nun Dein Ohr erreicht des Pflügers Ruf,
ob man im tiefsten Kerker Dich vergrub,
Napoleons Rache Du mit Fassung trage
und harre aus, nicht mit dem Schicksal hadre:
Verzweifle nicht am Leben, selbst in Ketten,
selbst jetzt, wo nur ein Wunder kann Dich retten,
sei zuversichtlich, denk an künft’ge Tage:
Dein Beispiel ist’s, das eine Kraft gespeist,
die für Dich wirkt, die wie des Windes Hauch,
zum Sturm vereint, geht über Meere weit!
Verbündet ist die Zukunft Dir, die Zeit,
wenn aus der Qual und wie im Rausch steht auf,
bezwingbar nicht, der Menschen Freiheitsgeist.

c. 1802, ~August 1-29; p. 1803, February 2 in the Morning Post

François Dominique Toussaint wurde 1743 in Haiti als Sklave geboren, stieg im Dienste der französischen Revolutionsregierung zum Oberbefehlshaber der franz. Kolonie Saint Domingue auf. Er widersetzt sich der Wiedereinführung der Sklaverei 1801 durch Napoleon, wird 1802 durch ein franz. Expeditionsheer besiegt, als Gefangener nach Frankreich gebracht, wo er im April 1803 in Fort Joux bei Besançon stirbt.