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Lines Left upon a Seat in a Yew-Tree

which stands near the lake of Esthwaite,
on a desolate Part of the shore,
commanding a beautiful prospect.

Nay, Traveller! rest. This lonely Yew-tree stands
Far from all human dwelling: what if here
No sparkling rivulet spread the verdant herb?
What if the bee love not these barren boughs?
Yet, if the wind breathe soft, the curling waves,
That break upon the shore, shall lull my mind
By one soft impulse saved from vacancy.





                                                    Who he was
That piled these stones and with the mossy sod
First covered, and here taught his aged Tree
With its dark arms to form a circling bower,
I well remember. – He was one who owned
No common soul. In youth by science nursed,
And led by nature into a wild scene
And lofty hopes, he to the world went forth
A favoured Being, knowing no desire
Which genius did not hallow; ’gainst the taint
Of dissolute tongues, and jealousy, and hate,
And scorn, – against all enemies prepared,
All but neglect. The world, for so it thought,
Owed him no service; wherefore he at once
With indignation turned himself away,
And with the food of pride sustained his soul
In solitude. – Stranger! these gloomy boughs
Had charms for him; and here he loved to sit,
His only visitants a straggling sheep,
The stone-chat, or the glancing sand-piper:
And these barren rocks, with fern and heath,
And juniper and thistle, sprinkled o’er,
Fixing his downcast eye, he many an hour
A morbid pleasure nourished, tracing here
An emblem of his own unfruitful life:
And, lifting up his head, he then would gaze
On the more distant scene, – how lovely ’tis
Thou seest, – and he would gaze till it became
Far lovelier, and his heart could not sustain
The beauty still more beauteous! Nor, that time,
When nature had subdued him to herself,
Would he forget those Beings to whose minds
Warm from the labours of benevolence
The world and human life, appeared a scene
Of kindred loveliness: then he would sigh,
Inly disturbed, to think that others felt
What he must never feel: and so, lost Man!
On visionary views would fancy feed,
Till his eye streamed with tears. In this deep vale
He died, – this seat his only monument.















    If Thou be one whose heart the holy forms
Of young imagination have kept pure,
Stranger! henceforth be warned; and know that pride,
Howe’er disguised in its own majesty,
Is littleness; that he who feels contempt
For any living thing; hath faculties
Which he has never used; that thought with him
Is in its infancy. The man whose eye
Is ever on himself, doth look on one,
The least of Nature’s works, one who might move
The wise man to that scorn which wisdom holds
Unlawful, ever. O be wiser, Thou!
Instructed that the true knowledge leads to love;
True dignity abides with him alone
Who, in the silent hour of inward thought,
Can still suspect, and still revere himself,
In lowliness of heart.

Verse, hinterlassen auf einem Sitz in einem Eibenbaum,

der nah dem Esthwaite-See steht
an einem einsamen Teil des Ufers,
von wo man eine schöne Aussicht hat.

Nein, Reisender, ruh aus! Die Eibe hier
steht einsam weit von aller menschlichen
Behausung: Was, wenn hier kein kleiner Fluss
in seinem Glanz das grüne Wasserkraut
aufspreizte? Was, wenn hier die Biene nicht
mehr liebte diese unfruchtbaren Zweige?
Doch, wenn der Wind sanft würde atmen, die
sich kräuselnd’ Wellen, die am Uferrand
sich brechen, sollen mein Gemüt zur Ruh
mal bringen grad durch einen sanft’ Impuls,
dem Rettung war vergönnt vor geist’ger Leere.

                                          Wer er war,
der diese Steine häufte auf und mit
dem moos’gen Soden erst bedeckte und
den in die Jahr’ gekommnen Baum einst lehrte,
mit seinen dunklen Armen eine kreis-
geformte Laube auszubilden, dies
ist gut mir in Erinnerung. – Er war
von denen einer, deren Seele nicht
gewöhnlich. In der Jugend wurde er
gefüttert mit der Wissenschaft und dann,
von stolzen Hoffnungen und seinem Na-
turell zu wilder Szene hingeführt,
ging er, ein Auserwählter, in die Welt
und kannte kein Begehr, dem ein Genie
nicht auch gehuldigt. Gegenüber der
Verderbnis loser Zungen, Eifersucht
und Hass und Hohn – für jeden Feind
war er gerüstet, nur nicht aber für
das Nichtbeachtetwerden, die Missachtung.
Die Welt, denn so sie dachte, schuldet ihm
doch keinen Dienst! Weshalb auf einmal er
empört sich wendet ab und stolzgenährt
er lebt fortan in Einsamkeit. Du Fremdling!
An diesem Platz, wo er so gerne saß,
die dunklen Zweige ihn bezauberten;
die einzigen Besucher warn ein Schaf,
das streunte dort umher, ein Schwarzkehlchen
und lugend her ein Uferläufer: Fest
hielt das gesenkte Auge da der Fels,
der öde, eingesprenkelt Farn und Heide
und Disteln und Wacholder, so er hat
ein krankhaftes Vergnügen sich genährt,
indem er darin sah ein Sinnbild des
so unfruchtbaren eignen Lebens. Und
den Kopf dann hebend, wollte schauen er
mehr in die Ferne, – ach, wie lieblich ist
das, was du siehst! – er wollte länger schauen,
bis lieblicher es wurde, und sein Herz
ertrug jedoch die Schönheit nicht, die schön
und schöner ward! In jener Zeit auch nicht,
als die Natur für sich ihn hatte dann
gebändigt, wollte er vergessen jene,
für deren Geist, erwärmt noch von der An-
strengung des Gutestun, die Welt
und auch das Menschenleben schien ein Ort
zu sein von Liebreiz, der dem vor’gen ähnlich.
Er wollte seufzen dann, im Inneren
erschreckt, daran zu denken, das, was er
nie fühlen durfte, andre fühlten! So,
verirrter Mann, er wollte sich die Phan-
tasie mit visionärer Aussicht stillen,
bis tränenüberströmt sein Auge! Hier
im tiefen Tal er starb und dieser Sitz
das einz’ge ist, das noch an ihn erinnert.

    Wenn einer du von denen bist, des Herz
hat rein gehalten sich die heil’ge Form
der jugendlichen Phantasie, du Fremder,
du sei fortan gewarnt und wisse, dass
der Stolz, so sehr er sich verkleidet auch
in seiner ihm ganz eignen Majestät,
ist nur ein niedriger und kleiner Geist!
Derjenige, der eines nur der Le-
bewesen schätzt gering, hat Fähigkeiten,
die nie er aktiviert hat. Was und wie
er denkt, das ist noch in den Kinderschuhen.
Der Mensch, des Auge ständig ruht auf sich,
der schaut auf jemand, der das kleinste Werk
ist der Natur, auf jemand, den ein Weiser
zu jenem Zorn bewegen könnte, der
für Weisheit immer unzulässig ist!
Sei weiser, Du, belehrt, dass wahres Wissen
zur Liebe führt! Die wahre Würde bleibt
dem treu allein, der in der stillen Stunde,
wo die Gedanken sich nach innen richten,
kann sich in Zweifel ziehen noch und noch
sich achten in des Herzens Demut.

c. 1797, p. 1798 in Lyrical Ballads